Hilde Thon eine Nachlese zum 114. Geburtstag
Hilde Thon, deren Vorfahren aus Hinterpommern und aus dem Rheinland stammen, kam 1936 nach München und zog 1938 nach Gauting, um einen Sommer außerhalb der Stadt zu verbringen. Hat sich in den inzwischen vergangenen 30 Jahren dort so wohl gefühlt, dass sie vorläufig nicht wegziehen will, insbesondere da durch den Bau eines Altersheims in Gauting jetzt auch ein fröhlicher Lebensabend gewährleistet ist. Oblag 16 Jahre lang dem ehrsamen Beruf einer diplomierten Bibliothekarin, begann eines Tages im Jahre 1952 zu malen, weil der Maler Hans Schellinger, dessen Bilder sie gerade bewunderte, zu ihr sagte: »Mal halt auch!« Aus Gaudi nahm sie einen alten Tuschkasten und Briefpapier zur Hand und hat seit dem nicht mehr aufgehört, das Malen zu versuchen. Begann als Sonntagsmalerin, tut es jetzt aber auch werktags. Verdankt, was immer sie erreicht hat, den guten Ratschlägen ihrer Freunde Schellinger und Kleemann. Führt ein zurückgezogenes Leben und schlägt nur zur Faschingszeit etwas über die Stränge, wobei sie in verschiedenerlei Gestalt, vorzugsweise als Pferd, umgeht.
Typoskript
… und das ist die Geschichte vom »Räuberkind« und seiner Irrfahrt. Das »Räuberkind aus gutem Hause», wollte weder Kind noch Eltern gefallen und so blieb das Bild bei der Künstlerin, die es der Aktion Lebenshilfe spendete. Wer immer es dort erwarb – er oder sie – hat es nicht für immer behalten, denn es landete auf dem Flohmarkt. Dort erwarb es eine Dame, der es »spontan« gefallen hatte, wie sie schrieb. Sie machte sich auf die Suche nach der Künstlerin und fand im Internet einen Hinweis auf Unterlagen im Archiv der Münchner Universitätsbibliothek. Dort hat man ihr die Person genannt, der diese Unterlagen – es handelte sich um Fotografien und Texte aus Hilde Thons Zeit als Bibliothekarin – einst von der Künstlerin überlassen worden waren. Diese verwies auf mich als Erbin des künstlerischen Nachlasses. Es gab einen kleinen Mailverkehr zwischen der Erwerberin des Bildes und mir. Ich bekam die abgebildeten Fotos– datiert 14. Mai 2010 – von Bild und Zettel auf der Rückseite.
Das betrübliche Ende dieser Geschichte ist, dass ich den Mailverkehr verloren habe und nicht mehr weiß, wer die kluge Dame mit dem guten Gespür für die Qualität dieses starken Bildes ist.